20 Nations 2018 – Tag 8

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Gefahrene Kilometer: 376

Getankt: 33l

Nachgefüllt: 1,5l Öl

Roadtime: 10:00-21:45

Pipipausen: 2

Start: Camping Solitudo

Über: nichts

Ende: Krushevo, Hotel Scorpion

Die Campingplatzbetreiber bieten in ihrem wunderschönem, urigem Restaurant Frühstück an, es gab Omelette zu ziemlich schmalen Preisen und wieder Kaffee der Tote zum Leben erweckt. Entsprechend erfrischt machten wir uns bei knackigen 30 Grad plus x auf den Weg durch Albanien. Kurz braucht der Danex-Patrol noch eine Stromspritze von uns, dann sind wir aber auf der Strasse.

Alles was wir bisher an kreativen Strassenzuständen gesehen haben wurde getoppt. Bodenwellen, so groß das wir mit dem Leichenwagen darin verschwinden konnten (und zweimal wegen zu „hoher“ Geschwindigkeit den Boden unter den Rädern verloren haben), Schlaglöcher in einer Anzahl und Tiefe die umfahren zu einem. wahren Ruderworkout am Volant machten und Asphalt der aussieht als hätte ihn einfach jemand den Berg runtergekippt. Bei diesen Strassenbedingungen ist kaum Strecke zu machen, und die Strecke, die man macht wird bitter erkämpft. Das die Passstrasse (1325m) in eben diesem Zustand sind und die Bankette zur Seite hin kaum befestigt, Leitplanken nur eine verrostete Idee sind, überall Kühe rumstehen, alles voller rumlaufender Hunde ist und das ganze noch von völlig ausgerasteten Autofahrern gekröhnt wird macht Autofahren in Albanien zum…nennen wir es mal Abenteuer. Richtig Angst bekamen wir als selbst die Einheimischen vor Schlaglöchern und Bodenwellen bremsten. An einem zugänglichem Fluss hielten wir und Team Danex spielte kurz für ein paar Fotos im Kieselbett des Flusses, im losen Sand war dann aber anschieben nötig. Weiter Richting Grenze Mazedonien (Nummer 14). Irgendwie nur fahren ohne vorwärts zu kommen. Wer sich unsere Roadtime im Verhältnis zur Strecke anguckt bekommt einen Eindruck wie nervig das grade ist. Wir sitzen ewig in der Karre, bummeln kaum rum, wann immer möglich dehnen wir die legalen Geschwindigkeitsbegrenzungen bestmöglich und kommen trotzdem kaum voran, sind immer erst ultraspät am Ziel, bekommen dann nur schwierig einen Pennplatz. Die Luft ist grad derbe raus, nen richtig gutes Motivationsbonbon fehlt auch.

An einer Tanke im Nirgendwo liegt Das Team Treetop Adventure Club begleitet von Team Hypnobox mit offener Haube, bei ihrem Volvo ist der Keilriemen für die Lichtmaschine gerissen. Ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Wenn man den passenden Riemen dabei hat, was leider nicht der Fall ist. Glück wenn man direkt an einer Tanke mit Werkstatt liegen bleibt, der lokale Mechaniker hat einen passenden Riemen auf Lager und wechselt schnell.

An der Grenze zu Mazedonien treffen wir auf supernette Grenzer die begeistert vom Auto und der Tour sind (und parallel mit einem anderem Team schimpfen dass ohne grüne Versicherungskarte unterwegs ist) und uns mit touristischen Highlights und Tipps versorgen. Leider nicht auf unserer Route – aber das sei den Umweg alle mal wert. Nirgendwo auf dem Balkan sei es so schön wie in ihren Heimatorten. Wir lächeln, sagen artig Danke und winken und fahren weiter auf der geplanten Route. Wir ballern durch, so weit dies möglich ist. Im Nationalpark stoppen wir und essen etwas, Matthis ist mutig und bestellt Village Meat. Es dauert ewig bis es kommt, ist völlig unidentifizierbar und geht auch nir zur Hälfte aufgegessen wieder zurück.

Im Dunkeln kommen wir am vom Roadbook empfohlenen Hotel an – nur um festzustellen das Paragliding-WM ist und das Hotel fast komplett ausgebucht ist. Die paar Teams die vor uns da waren haben die letzten Zimmer gebucht und wir werden abgewiesen. Auch bei anderen Teams lange Gesichter und Enttäuschung, nicht nur über das volle Hotel, daß ist nur das Sahnehäubchen. Die Strapazen sind bei allen deutlich spürbar, das erste Mal hören wir Überlegungen in Richting aufgeben. Immerhin gibt man uns einen WLAN-Code so dass wir nach einem Ersatz gucken können. Team Danex entscheidet sich, sich an Treetop Adventure Club und Hypnobox zu hängen und die Nacht durchzufahren, wir müssen schlafen. Also buchen wir das hefühlt letzte Zimmer im Ort und machen uns auf den Weg. Es geht durch die Altstadt von Krushevo, die Strassen werden so steil dass unser Volvo einfach verreckt. Wir kommen den Berg einfach nicht hoch. Auch links rum oder rechts rum geht nichts, wir sind völlig im Sack und im Eimer und lassen unser Auto einfach irgendwo in der Altstadt von Krushevo in Mazedonien stehen, packen unsere Sachen und laufen den Berg hinauf in der Hoffnung auf ein paar Stunden ruhigen Schlafes. Weil wir keine Ahnung mehr haben wo wir in der Altstadt sind machen wir für den Fussweg das GPS am Handy an – und das Roaming. Für 900m Fussweg bezahlen wir am Ende 60€ Roaminggebühren, zusätzlich mit den 30€ Übernachtung inklusive Frühstück (oder das was man in Mazedonien anscheinend dafür hält) wird das also inser teuerstes Hotel bislang. Endlich stehen wir vor dem Hotel und fassen es nicht: im Hotelrestaurant ist eine Hochzeitsfeier mit Liveband und Riesenhalligalli, Balkangedudel par excellence. DAS setzt diesem Kacktag endgültig das Krönchen auf. An weiterfahren ist nicht zu denken, also checken wir ein, bekommen unser Zimmer genau über der Band (ist klar), können unser Elend gar nicht fassen. Das Zimmer ist so semigut bis schlecht, lokaler Standard wahrscheinlich. Wir stopfen uns Ohropax rein und hoffen auf ein schnelles Ende der Feierlichkeiten (das war dann so zwischen 01:00 und 02:00).

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