Das konnten wir nicht mehr ignorieren: beständiges Tröpfeln von der Ölablassschraube auf den Boden ist zum einen zwar eine wunderbare Rostprophylaxe (vor allem wenn sich das Öl durch den Fahrtwind als feiner Nebel am ganzen Unterboden verteilt) zum anderen durch den daraus resultierenden hohen Verbrauch aber auch kostspielig, motorgefährdend und nervig, vor allem aber umweltschädlich.
Die Ursache war relativ einfach diagnostiziert. Motor einmal sauber gemacht, ein paar Kilometer gefahren und die Ölwannendichtung als Ursache ausgemacht. Und damit einen der wenigen Konstruktionsfehler dieses Autos gefunden: unter der Ölwanne sitzt unmittelbar die Vorderachse, zum Wechsel der Dichtung muss der Motor raus. Weswegen, wie im Nachhinein festzustellen war, dies noch nie passiert ist. Verbaut war noch Ölwannendichtung Nummer Eins aus Kork.
Leider ist die Liste der Undichtigkeiten damit nicht zu Ende: der Tank hat an einer Ecke, ganz weit hinten, tief unter der fest installierten Ladefläche einen Anschlußpöppel, der mit einem Stopfen verschlossen ist. Auch dieser Stopfen hat seinen Dienst quittiert, weswegen dort bei vollem Tank Sprit in den Innenraum austrat. Das sorgte zwar für benzolgeschwängerte Euphorie beim Team vor dem Öffnen der Scheiben, ist aber dank der Benzinspur hinter dem Auto auch aus den Kategorien „Bedenklich“ und „Sicherheitsrelevant“ (abgesehen davon: Benzingeruch ist ja ganz nett, aber nicht im Innenraum).
Und da aller guten Dinge drei sind hat sich auch die Druckluft-Niveauregulierung verabschiedet. Dadurch hatten wir hinten dauerhafte Tieferlegung. Also auch das kam auf die Liste – allerdings sollte hier das Druckluftfahrwerk gegen Gasdruckdämpfer mit verstärkten Federn ausgetauscht werden.
Zusätzlich sollte noch eine neue Lichtmaschine verbaut werden, die originale tut zwar noch ihren Dienst, ist mit 33A aber für den geplanten zweiten Stromkreislauf zu unterdimensioniert. Deswegen sollte die größtmögliche mit 55A in den Volvo P145.
Das schrie nach Werkstatt und somit durfte der Volvo P145 zum zweiten Mal nach Duisburg zur Firma Buttkereit um dort ein bisschen Wellness zu machen. Dort wurde dann noch festgestellt, das zu den bereits bekannten drei Undichtigkeiten auch noch das Lenkgetriebe neu abgedichtet werden muss. Also Motor raus, alles abdichten, neue Teile ranbauen. Fotos dazu hat die Werkstatt angefertigt, aber uns noch nicht zukommen lassen. Dabei wurde dann noch die runtergelutschte Kupplung entdeckt und ausgetauscht. Dann Motor wieder rein. Neues Fahrwerk hinten rein.
Angenehmer Nebeneffekt: diverse Stehbolzen, Muttern, Unterlegscheiben, Gummis, Aufhängungen, Schellen, Dichtungen etc. sind neu. Außerdem schaltet sich der Wagen wirklich besser, das Fahrwerk liegt um Lichtjahre satter auf der Strasse.
Unangenehmer Nebeneffekt: einige Scheine weniger in der Tasche und irgendwie scheint das Standgas Schwierigkeiten zu machen. Muss wahrscheinlich ein bisschen hochgedreht werden.