Gefahrene Kilometer: 549
Getankt: 50l
Gefahrene Zeit: 10
Der Tag startet ruhig und entspannt. Zumindest bei uns. Draussen tobt ein Sturm mit heftigem Regen und zerrt spürbar an unserer Fischerhütte. Wir packen zusammen, satteln Karin und machen uns gemütlich über die Lofoten auf den Weg.
Als wir 2016 hier waren, war ich so im Sack, dass ich nicht viel mitbekommen habe. Das, was ich mitbekommen habe war phänomenal und diesen Eindruck gilt es trotz Regen und Wind zu bestätigen. Wir tuckern über die kleinen, sich über die mit schmalen Brücken verbundenen Strassen und sind geplättet von der schieren Brutalität der Natur hier. Heftige Windboen zerfetzen die Wellenkämme, überall erheben sich zerklüftete Felsen und Berge aus dem Wasser, ein bisschen Grün und Braun von Pflanzen und Gras in den Ritzen und auf den wenigen freien Flächen. Alles von Menschen gebaute wirkt demütigt hineingepasst mit ständigem Blick auf die Naturgewalten gebaut.
Wie immer bei gleichbleibend beeindruckenden Landschaften stellt sich natürlich irgendwann scenic overview, das Sattsehen an beeindruckender Landschaft ein, und unser Tempo zieht etwas an.
Wir fahren bis Svolvær, an der dortigen Shoppingmall treffen wir uns mit Synne Mauseth, einer Reporterin der Lofotposten, der lokalen Zeitung. Sie hat von uns und der Rallye gehört und möchte gerne einen kleinen Artikel schreiben. Also berichten wir ihr über die Rallye und schmuggeln auch noch etwas Derby-Stimmung in den Artikel (mal schauen, ob es geklappt hat).
In der Mall frühstücken wir noch verspätet Burger und Fritten, und dann geht es auch schon weiter.
Ohne großen Zwischenstop fahren wir weiter Richtung Norden. Die Landschaft bleibt durchgehend toll, wir schlengeln uns aus den Bergen runter an die Fjorde, am Wasser entlang und wieder hoch in die Berge um direkt wieder runter in die Fjorde zu fahren. Fahrerisch macht das viel Spaß, das Wetter leider den ganzen Tag kaum. Es regnet durchgehend, die Temperaturen liegen irgendwas unter zehn Grad und über Null Grad. Tatsächlich ist der Tag toller als die paar Sätze vermuten lassen. Worte können dieses Erlebnis von Roadtripping durch diese Landschaft nur schwer beschreiben.
Tromsø soll unser Highlight werden, da freuen wir uns schon lange drauf. 2016 waren wir in einem sehr nettem und gemütlichem Restaurant, tolles Ambiente, leckeres, sehr gutes Essen, das Hildr. Wir fragen rechtzeitig einen Tisch an und bekommen bis zum Abend keine Antwort. Also gehen wir einfach vorbei und werden erst einmal dumm stehen gelassen. Auf Nachfrage bedeutet man uns zu warten um uns dann nach einiger Zeit – wir stehen immer noch wie bestellt und nicht abgeholt zwischen den Tischen rum – das der freie Tisch vielleicht frei sei, aber vielleicht auch noch jemand kommt, eine Zeit wisse man aber nicht aber wir können ja an der Bar warten. Uns ist das zu doof. Haben wir anders in Erinnerung – vor allem lassen wir uns nicht wie dumme Hansel behandeln. Also suchen wir uns eine Alternative und landen bei einer okayen Pizza zu nordnorwegischen Hurtigruten-Hafen-Preisen.
Wie auch immer, Tromsø war 2016 ein Highlight und ist 2019 ein Reinfall. Ärgerlich, aber verkraftbar.
Für morgen haben wir über AirBnB etwas vorgebucht, wenn es so wird wie beschrieben, wird es besonders. Ebenfalls besonders: morgen haben wir nur ca. 350km zu fahren auf dem Plan. Zeit genug morgen also zum Filme schneiden und so. Denn der Film für heute ist nicht fertig. Dafür konnte ich den Film von gestern hochladen, er ist unter dem Artikel zu Tag 4.
Schöne Tourbeschreibung. Freue mich auf weitere Berichte. Gute Fahrt weiterhin
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